Beerdigungen haben sich sehr verändert! Wurde früher meist mit Sarg und in Begleitung einer Pastorin, eines Pastors beerdigt, so gibt es heute eine Fülle an Möglichkeiten der Bestattung: Im Friedwald, auf dem Friedhof, unter einem Baum, auf See, auf den unterschiedlichsten Friedhöfen. Mit einer Trauerfeier in der Kirche. Im kleinsten Kreis direkt am Grab. Mit und ohne PastorIn. In einem pflegeleichten Grab. Mit Musik von CD, live und/oder mit Orgelbegleitung. In alten, unter Denkmalschutz stehenden Grabstätten…
Und all diese Möglichkeiten lassen sich beliebig miteinander kombinieren!

Bei allen diesen Veränderungen ist eines gleich geblieben: Die Begleitung Sterbender und Trauernder ist ein Herzstück von Pastorinnen und Pastoren, der Kirchengemeinden. PastorInnen haben viel Erfahrung „in den letzten Dingen“ und sie helfen mit ihrem Knowhow wirklich gern. Vielen Menschen tut es darum gut, wenn ihre Pastorin / ihr Pastor sie bereits während einer Krankheit oder in dem Sterbeprozess begleitet. Dabei muss man überhaupt kein regelmäßiger Kirchengänger oder besonders fromm sein, um sie zu rufen: SeelsorgerInnen hören zu, nehmen sich Zeit, suchen gemeinsam nach Worten, wo Sterben und Tod die Sprache verschlagen, halten Tränen, Stille und Traurigkeit aus und eröffnen neue Perspektiven. Das erleben viele Menschen als befreiend und es ist oft sogar fröhlich, sich gemeinsam zu erinnern.

Ein möglicher Ablauf könnte so aussehen:

Kontaktaufnahme
Wenn ein Angehöriger verstorben ist, rufen Sie gerne zuerst im Gemeindebüro (714 868 10) an. Hier wird man Sie unterstützen!
Aber bereits, wenn Sie „nur“ Fragen oder Interesse am Thema Sterben, Tod, Beerdigung haben, können Sie gerne Kontakt zu einer Pastorin, einem Pastor aufnehmen. Gerne helfen die Gemeindebüros weiter.
Diese Möglichkeit besteht besonders dann, wenn der Tod spürbar nah ist. Denn es gibt reiche Begleitmöglichkeiten: Manche Sterbende wünschen sich z.B. ein letztes Abendmahl, ein Gebet oder einen Segen für die letzte Reise.

Wenn Sie zuerst mit Ihrem Bestattungsunternehmen Kontakt aufgenommen haben, so informieren Sie dieses, wenn Sie Interesse an kirchlicher Begleitung haben. Im Regelfall erfragt das Bestattungsunternehmen auch von sich aus.
Das Unternehmen unterstützt sie dann weiter, von der Abholung Ihres Angehörigen über die Auswahl des Sarges bis zu Behördenkontakten.
Auch bei der Auswahl des Friedhofes werden Sie beraten.

Die Kirche in Steinbek z.B. hält in Hamburg-Kirchsteinbek einen wunderschönen, alten Friedhof (Tel. 713 43 81) an der Kapellenstraße vor. Er steht auch Nicht-Mitgliedern der evangelischen Kirche offen. Alte Havighorsterinnen und Oststeinbeker wissen, dass dies über Jahrhunderte der traditionelle Begräbnisplatz ihrer Familien war und ist.

Planung einer Trauerfeier
Die reichen Möglichkeiten, die für Trauerfeiern bestehen, wurden schon angedeutet. War die bzw. der Verstorbene Mitglied der Kirche, so wird bei einem Termin mit den PastorInnen gemeinsam aus den Möglichkeiten ausgewählt und verabredet. Von zentraler Bedeutung in diesem Gespräch ist die Erinnerung an die / den Verstorbene/n: Was war er/sie für die Angehörigen für ein Mensch? Und wie soll Abschied genommen werden?
Hier können Tränen fließen, aber auch gemeinsam gelacht werden, was oft vorkommt. So werden Ängste abgebaut.

Mit Lesungen und Liedern, Musik, Gedanken und Gebeten erinnern und würdigen die PastorInnen während der Trauerfeier die/den Verstorbene/n und öffnen neue Perspektiven. Gebühren für PastorIn und Nutzung der Kirche fallen nicht an! Denn Mitgliedern der Kirche steht die Oststeinbeker Auferstehungskirche offen. Ihren Gemeindemitgliedern stellt die Kirche in Steinbek zudem kostenlos eine/n OrganistIn.

„Nachsorge“
Auch nach dem Abschied bietet die Kirche weitere Begleitung an: In zwei Gottesdiensten gedenkt sie ihrer Verstorbenen. Ein reiches Gruppenangebot bietet Kontakte und, wenn gewünscht, auch Möglichkeiten, sich einzubringen. Gerne stehen auch die PastorInnen für weitere Gespräche zur Verfügung, denn die Begleitung Sterbender und Trauernder ist ein Herzstück kirchlicher Arbeit, gerade auch besonders mit der Perspektive der Auferstehung.

Thorsten Kelm

Gott, lass uns begreifen, welche Zeit wir zum Leben haben – damit wir klug werden und es vernünftig gestalten.

Psalm 90,12 nach der Basisbibel